Trauermanagement im Unternehmen: Wie Führungskräfte richtig reagieren – Interview mit Stefan Hund

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Inhaltsverzeichnis

In diesem Interview hat Stefan Hund, ein erfahrener Trauer-Manager und evangelischen Pfarrer (i.R.), darüber gesprochen, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter in Trauersituationen unterstützen können und warum präventive Maßnahmen entscheidend sind. Stefan hat beeindruckende Methoden vorgestellt, darunter regelmäßige Zoom-Calls und den personalisierten Trauermanager.

Ein starkes Plädoyer für Empathie und gute Vorbereitung in Krisensituationen. Schau doch mal ins Video und erfahre, wie du deine Teams bestmöglich unterstützen kannst! Darunter findest du die Zusammenfassung des Interviews.

Die Bedeutung von Unterstützung für Mitarbeiter in Trauersituationen

Prävention vor Nachsorge

Stefan Hund betont, wie zentral es ist, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht nur bei Akutereignissen, sondern auch präventiv unterstützen. Für ihn steht die jeweilige Führungskraft im Zentrum der Kommunikation. Er schlägt zusätzlich zur Basis des Trauermanagers mit konkreten Handlungsleitfäden, regelmäßige Zoom-Calls mit festgelegten Themen und Expertengästen vor, um Führungskräfte auf solche Situationen vorzubereiten. Besonders bei schwerwiegenden Ereignissen wie einem Arbeitsunfall ist eine gut ausgearbeitete Kommunikationsrichtlinie entscheidend.

Notfallmaßnahmen und langfristige Strategien

Obwohl spontane Unterstützung durch Stefan und sein Team möglich ist, liegt der Fokus auf der Prävention. Dies schützt das Unternehmen langfristig und minimiert die Unruhe im Team. Mit der Einführung eines Trauermanagers und regelmäßigen Schulungen können Unternehmen sicherstellen, dass Führungskräfte im Ernstfall gut vorbereitet sind.

Die Rolle der Führungskraft in den ersten Minuten

Erste Reaktionen als Schlüssel zum Teamklima

Stefans Hauptargument ist, dass die Reaktion der Führungskraft in den ersten Minuten nach der Mitteilung eines Trauerfalls entscheidend für den Einzelnen, für das Teamklima und die Unternehmenskosten ist.

Beispiele wie Herzinfarkte oder schwere Unfälle zeigen, wie tiefgreifend solche Ereignisse die gesamte Belegschaft beeinflussen können. Eine empathische und professionelle Reaktion ist unerlässlich.

Kommunikationsrichtlinien-fuer-Fuehrungskraefte

Fachkundige Unterstützung und Ausbildung

Notwendigkeit von spezialisierten Fachleuten

Obwohl viele EAP-Dienstleistungen allgemeine Unterstützung bieten, fehlt oft die spezialisierte Kompetenz im Umgang mit Trauerfällen. Stefan Hund und seine Frau bieten daher spezifische Trauermanager-Dienstleistungen für Unternehmen mit mindestens 50-80 Mitarbeitern an. Diese Dienstleistungen beginnen mit maßgeschneiderten Handlungsleitfäden. Eine 100-seitige PDF-Datei, die Hintergrundinformationen und praktische Tipps enthält ergänzt das alles.

Untersuchung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Eine Untersuchung an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, bei der 140 Führungskräfte zu ihren Erfahrungen mit Trauerfällen befragt wurden, bestätigt Stefans Ansichten. Die Mehrheit wünschte sich mehr Unterstützung und klare Kommunikationsleitfäden für solche Fälle. Nicht verarbeitete Ereignisse können die Unternehmenskultur und die Leistung nachhaltig negativ beeinflussen.

Die finanziellen Auswirkungen von Trauerfällen

Direkte und indirekte Kosten

Stefan Hund erläutert, dass Trauer auch massive finanzielle Auswirkungen haben kann. Neben den unmittelbaren Kosten wie Lieferverzögerungen, Nachbesserungen kann eine hohe Mitarbeiterfluktuation zu teuren Folgekosten führen. Er betont, dass gute Trauerbewältigung am Arbeitsplatz langfristig Geld sparen und die Mitarbeiterbindung stärken kann.

Versicherungen und Vorsorgemaßnahmen

Eine der Lösungen, die im Podcast besprochen wurden, ist die Gothaer-Versicherung. Diese kann bereits bei einer schweren Diagnose oder gar im Todesfall finanzielle Entlastung für die Hinterbliebenen bieten und ihnen Zeit geben, um sich neu zu orientieren. Solche Versicherungen und ergänzende Unterstützungsprogramme bieten nicht nur Sicherheit, sondern auch die so dringend benötigte Empathie und Menschlichkeit.

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Beispiele aus der Praxis und Abschlussgedanken

Ein Fall aus der Praxis

Ein konkretes Beispiel, das im Interview besprochen wurde, ist die Schilderung eines Mitarbeiters über einen Herzinfarkt eines leitenden Mitglieds. Diese Erfahrung führte zur Entwicklung eines speziellen Programms zur Schulung von Führungskräften im Umgang mit solchen Extremsituationen.

Zusammenfassung und Bedeutung von Empathie

Zum Abschluss des Interviews dankte Markus Pohle Stefan Hund für die wertvollen Einsichten und betonte die Bedeutung der Sichtbarmachung von Trauerfällen im Unternehmen. Stefan Hund verabschiedete sich mit dem Appell, dass Empathie und professionelle Vorbereitung die Schlüssel zur Bewältigung von Trauerfällen sind und dass Führungskräfte dafür gerüstet sein müssen.

Durch präventive Maßnahmen, spezialisierte Unterstützung und eine fundierte Ausbildung können Unternehmen sicherstellen, dass sie auch in Krisenzeiten eine stabile und unterstützende Arbeitsumgebung bieten. Dies stärkt nicht nur das Teamklima, sondern hat auch unmittelbare Vorteile für das gesamte Unternehmen.

7 Fragen zum Nachdenken

1. Hast du bereits einen Kommunikationsleitfaden für Trauerfälle im Unternehmen etabliert?

2. Wie gut bist du als Führungskraft auf das emotionale Management von Krisensituationen vorbereitet?

3. Welche Maßnahmen zur Unterstützung deiner Mitarbeiter:innen in Trauersituationen hast du bereits ergriffen?

4. Bist du dir der tatsächlichen Kosten bewusst, die durch nicht verarbeitete Trauer in deinem Unternehmen entstehen können?

5. Wie integrierst du Empathie als festen Bestandteil deiner Führungsstrategie?

6. Hast du bereits einen Trauermanager in deinem Unternehmen oder ziehst du dies in Erwägung?

7. Könnten präventive Trainings und Schulungen im Bereich Trauermanagement die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit in deinem Unternehmen erhöhen?

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Mehr über Stefan Hund

Stefan Hund, geboren vor 60 Jahren, lebt an der malerischen Bergstraße mit Blick auf die Weinberge. Heute ist er ev. Pfarrer im Ruhestand, doch seine Leidenschaft für die Unterstützung der Gemeinschaft bleibt ungebrochen.

Bemerkenswerterweise ist Stefan Hund in Deutschland eine einzigartige Kombination aus Pfarrer (i.R.) und Fachkraft für Arbeitssicherheit. Diese zweite Qualifikation erwarb er durch ein Studium in Berlin. Inspiriert wurde er dazu durch das Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit seiner Frau. Um kompetent mitreden zu können, entschied er sich, eine berufliche Weiterbildungen zu absolvieren und schloss schließlich als Fachkraft für Arbeitssicherheit ab.

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