Diese Stresssymptome musst du bei dir erkennen können

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Schlaflose Nächte, Magenprobleme, Gereiztheit oder Gedächtnislücken – diese Symptome kennst du vielleicht aus deinem Alltag. Doch hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass sie auf Stress hinweisen könnten?

Stress ist ein stiller Begleiter, der sich in vielerlei Formen zeigt. In dieser Podcastfolge zeige ich dir, wie du die typischen Symptome von Stress erkennst, was sie über dein Leben verraten und was du tun kannst, um im Alltag gelassener zu bleiben.

Was passiert bei Stress in deinem Körper?

Stress ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf Herausforderungen. Dabei gibt es zwei Hauptsysteme, die aktiviert werden:

  • Das adrenerge Amygdala-Sympathikus-Nebennierenmark-System: Es wird durch die Freisetzung von Noradrenalin in Amygdala und Sympathikus und Adrenalin im Nebennierenmark aktiviert. Diese Hormone sorgen für eine kurzfristige Leistungssteigerung. Dein Herz schlägt schneller, die Atmung wird flacher, und dein Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor.

  • Das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System (HPA-Achse): Dieses System aus Hypothalamus und Hypophyse wird bei länger anhaltendem Stress aktiv und setzt Kortisol aus den Nebennierenrinden frei. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Körper länger durchhalten kann, führt aber bei Dauerstress zu Konzentrationsproblemen, schlechten Schlaf und einem geschwächtes Immunsystem.

5 typische Stresssymptome, die du kennen solltest

Stress zeigt sich auf verschiedenen Ebenen. Dabei hat jede der beiden Stressachsen andere Symptome, weshalb wir mal die einen, mal die anderen Stresssymptome beobachten können.

Hier sind die häufigsten Symptome, die signalisieren, dass dein Körper auf Stress reagiert:

1. Physiologische Ebene

Der Körper reagiert auf Stress mit Symptomen wie Herzklopfen, Schwitzen, trockener Mund oder Verdauungsprobleme (z. B. Durchfall oder Verstopfung). Auch kalte Hände und Füße oder ein flaues Gefühl im Magen sind typische Anzeichen.

2. Kognitive Ebene

Stress kann deine Konzentration und Gedächtnisleistung beeinträchtigen. Vielleicht fühlst du dich abwesend, hast einen Tunnelblick oder kannst dich nicht zwischen Alternativen entscheiden. Blackouts in Prüfungssituationen sind ein häufiges Beispiel.

3. Emotionale Ebene

Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen oder ein Gefühl der Überforderung sind klassische emotionale Anzeichen. Manchmal kann auch eine übersteigerte Angst auftreten, die den Alltag zusätzlich belastet.

4. Motorische Ebene

Eine gesteigerte Muskelspannung zeigt sich oft in Zähneknirschen, nervösen Bewegungen oder Zittern. Auch das unbewusste Spielen mit Gegenständen wie Stiften oder Schmuck ist ein Hinweis auf innere Anspannung.

5. Verhaltensbezogene Ebene

Stress beeinflusst unser Verhalten: sozialer Rückzug, erhöhter Konsum von Kaffee, Alkohol oder Zigaretten und eine übertriebene Arbeits- oder Sportaktivität können darauf hinweisen, dass du unter großem Druck stehst.

Alltagsbeispiele, um Stress zu erkennen

Um die Theorie greifbarer zu machen, hier drei typische Beispiele aus dem Alltag:

  • Die Studentin: Kurz vor einer Prüfung leidet sie unter Magenkrämpfen, ist nervös und vergesslich. Sie vermeidet Blickkontakt und zeigt körperliche Anspannung wie Schulterhochziehen oder Zappeln.

  • Die Projektverantwortliche: Nach der Arbeit kümmert sie sich um pflegebedürftige Angehörige und hat keine Zeit für Hobbys oder soziale Kontakte. Sie ist abwesend, vergesslich und wirkt emotional distanziert.

  • Die Führungskraft: Mit hoher Verantwortung und einem vollen Terminkalender zeigt sie Überkompensation durch exzessiven Sport. Symptome wie Herzrasen, Schlafprobleme oder Verspannungen werden ignoriert.

Die Studentin hat vermutlich eher kurzfristigen Stress aufgrund von Noradrenalin und Adrenalin. Die Projektleiterin und Führungskraft leiden wahrscheinlich eher schon unter chronisch hohem Kortisol-Spiegel.

Was kannst du tun?

Auch dein Körper sendet dir Signale, bevor der Stress chronisch wird. Das Wichtigste: Höre darauf! Hier sind einige erste Schritte, um Stress übermäßigem Stress den Kampf anzusagen:

  • Selbstreflexion: Beobachte deine Symptome und achte darauf, wann sie auftreten.

  • Gespräch suchen: Sprich mit Vertrauenspersonen über deine Belastungen. Manchmal hilft es schon, sich einfach auszusprechen.

  • Professionelle Hilfe: Ein Arzt oder Ärztin kann Stress durch spezielle Messmethoden wie die Herzratenvariabilität testen und dir gezielt helfen.

  • Entspannungstechniken: Yoga, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen können schnell für Erleichterung sorgen.

  • Priorisieren: Fokussiere dich auf das Wesentliche und lerne, auch mal „Nein“ zu sagen.

Zusammenfassung und Ausblick

Stress gehört zum Leben dazu, doch wenn er überhandnimmt, kann er unser Wohlbefinden beeinträchtigen. Indem du die Warnsignale erkennst und frühzeitig gegensteuerst, kannst du chronische Stressfolgen vermeiden.

In der nächsten Folge schauen wir uns an, wie chronischer Stress entsteht und welche Langzeitfolgen er haben kann – und natürlich, wie du diesen Teufelskreis durchbrechen kannst.

Welches der genannten Stresssymptome erkennst du bei dir oder in deinem Umfeld? Welches Stresssymptom fehlt noch in der Liste? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren und lass uns gemeinsam Lösungen finden!

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