Chronischer Stress & Kortisol-Überschuss: Wie dein Körper leidet

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Stress ist ein unvermeidlicher Bestandteil unseres Lebens. Doch was passiert, wenn Stress nicht mehr nur eine kurzfristige Episode, sondern ein dauerhafter Begleiter wird?

In diesem Beitrag beleuchte ich die Auswirkungen von chronischem Stress, die Rolle des Stresshormons Cortisol und wie unser Körper unter dieser Belastung leidet. Schau außerdem auch gerne in die Folge 26 hinein, um zu hören, welche weiteren Hormone zur Stressreaktion gehören.

Was passiert bei Stress im Körper?

Unser Körper ist erstaunlich gut darin, sich an Stress anzupassen. In stressigen Situationen wird die sogenannte Stressreaktion ausgelöst, die in zwei Phasen abläuft. Zuerst werden Noradrenalin und Adrenalin freigesetzt, die uns in Alarmbereitschaft versetzen.

Nach etwa 10 Minuten folgt die zweite Phase, in der Cortisol ins Spiel kommt. Dieses Hormon hilft unserem Körper, die Energie bereitzustellen, die wir zur Bewältigung von Herausforderungen benötigen.

Doch wenn Stress chronisch wird, wird dieses System überbeansprucht. Der Körper verliert die Fähigkeit, zwischen Anspannung und Entspannung zu wechseln, und das Gleichgewicht – bekannt als Homöostase – gerät aus den Fugen.

Homöostase, Allostase und die Belastung unseres Körpers

Die Homöostase beschreibt den Zustand des Gleichgewichts im Körper, bei dem Funktionen wie Temperatur, Blutdruck und der pH-Wert optimal reguliert sind.

Doch Stress stört dieses Gleichgewicht. Zum Glück reagiert unser Körper flexibel durch Allostase – die Fähigkeit, Stabilität durch Veränderung aufrechtzuerhalten. Dies geschieht, indem der Körper Energie bereitstellt, um sich an neue Umstände anzupassen.

Aber Achtung: Wenn Stress zu häufig oder zu lange auftritt, sprechen wir von einer sogenannten allostatischen Last. Diese tritt auf, wenn der Körper dauerhaft Energie aufwenden muss, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Das Ergebnis? Verschleißerscheinungen, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken können.

Die Folgen von chronischem Stress

Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel hat weitreichende Auswirkungen auf unseren Körper und Geist. Hier einige Beispiele:

  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch anhaltend hohen Blutdruck.

  • Gewichtszunahme, insbesondere Bauchfett, durch gesteigerten Appetit auf Zucker und Fett.

  • Ein geschwächtes Immunsystem, das zu häufigeren Infekten führt.

  • Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit.

  • Schlafprobleme und Erschöpfungszustände, die bis hin zu Burnout oder Depression führen können.

Diese Symptome sind nicht nur unangenehm, sondern können langfristig ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes oder chronische Entzündungen nach sich ziehen.

Wie erkennst du chronischen Stress?

Vielleicht erkennst du einige der genannten Symptome bei dir selbst wieder. Doch wie kannst du sicher sein, ob chronischer Stress oder ein erhöhter Cortisolspiegel die Ursache ist? Hier einige Möglichkeiten zur Messung:

  • Blut- und Speicheltests: Diese Tests können Schwankungen des Cortisolspiegels über den Tag hinweg aufzeigen. 

  • Haaranalysen: Sie liefern Informationen über den Cortisolspiegel über mehrere Monate hinweg.

  • Herzratenvariabilität (HRV): Moderne Smartwatches oder spezielle Geräte messen die Anpassungsfähigkeit deines Herzens und geben Hinweise auf chronischen Stress.

Denke daran: Diese Tests ersetzen keine medizinische Diagnose. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, wenn du den Verdacht hast, dass chronischer Stress deine Gesundheit beeinträchtigt.

Bei entsprechender medizinischen Indikation übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Blut- oder Speicheltestung. Das ist der z.B. Fall, wenn du Anzeichen des Cushing-Syndroms hast, also einen krankhaft gesteigerten Kortisol-Spiegel.

Entspannte Frau am Schreibtisch mit Büchern und Papieren, die über chronische Stressresistenz nachdenkt

Die Kraft der Erholung: Pausen als Schlüssel zur Gesundheit

Eine wichtige Botschaft: Chronischer Stress ist kein unausweichliches Schicksal. Dein Körper sendet dir Signale, die du nutzen kannst, um rechtzeitig gegenzusteuern. Pausen und bewusste Erholungsphasen sind essenziell, um die allostatische Last zu reduzieren und deinem Körper die Möglichkeit zur Regeneration zu geben.

In der nächsten Folge beleuchten wir konkrete Tools zur Stressreduktion und Selbstregulation. Du erfährst, wie du deinen Alltag so gestalten kannst, dass du trotz Druck gelassen bleibst und langfristig gesund bleibst.

Fazit: Höre auf deinen Körper

Chronischer Stress ist mehr als nur ein unangenehmes Gefühl – er kann langfristig deine Gesundheit gefährden. Doch mit dem richtigen Wissen und bewussten Entscheidungen kannst du gegensteuern. Höre auf die Signale deines Körpers, gönne dir Pausen und suche bei Bedarf medizinischen Rat.

Hat dieser Beitrag dir weitergeholfen? Teile ihn mit Freund:innen oder Kolleg:innen, die ebenfalls von diesen Informationen profitieren könnten. Und wenn du erfahren möchtest, wie deine gesetzliche Krankenkasse deinen Entspannungskurs bezuschusst, dann ist dieser Beitrag interessant für dich!

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